Kulturmärz Uster

Leitfaden, Tipps & Tricks

a woman sitting at the table
man holding clapper board
computer and a laptop with editing software

Bevor ihr beginnt, zwei Grundgedanken und eine Regel die ihr kennen müsst.

  1. Ein Kurzfilm ist eine Erzählung in bewegten Bildern. Ein Kurzfilm ist kein:
    • Musik-Clip mit eurem Lieblingssong
    • Spielfilm mit vielen Dialogen
    • Dokumentarfilm mit Interviews
    • Vlog wo sich jemand in den Vordergrund stellt
  2. Filmen ist Teamwork:
    • Bringt all eure Talente, euer Können zusammen in ein Kollektiv
    • Seid kreativ und erfinderisch
    • Filmen soll Spass machen
  3. Jede Person die im Film vorkommt muss vorab schriftlich eingewilligt haben!!!!! mehr dazu weiter unten (Personal Release).

Kurzgeschichte entwickeln

  • Fehlen Ideen, dann beginnt mit Sprichwörtern oder Wortspielen wie: Luftsprung, dicke Luft, Luftblase, die Luft ist rein, etc.
  • Jede Geschichte hat drei Teile:
    • Am Anfang zeigt ihr um was es geht, man sollte innert Sekunden verstehen:
      • „Wo“ spielt der Film
      • „Wer“ spielt da mit
      • „Was“ ist das Thema/Problem
    • Im Mittelteil gibt es einen Konflikt:
      • Die Hauptfigur will etwas erreichen, was nicht gleich gelingt
      • Ein Hindernis kann vieles sein, ein Gegenspieler, Umwelt, Naturkräfte, etc.
    • Das Ende ist eine Auflösung des Konfliktes oder eine Pointe.

Drehbuch

  • Die Geschichte kann in einer oder mehreren Szenen gefilmt werden. Haltet es simpel, einfache Geschichten versteht man besser und das ist ja das Ziel. Keine unnötigen Dinge, die mit der Geschichte direkt nichts zu tun haben.
  • Das Thema wird meist nicht erwähnt, man soll es sehen/erkennen (show, don’t tell).
  • Vermeidet Dialoge, denn Smartphones haben schlechte Mikrophone!
  • Beschreibt jede (oder die) Szene (Prosa):
    • was sieht man
    • was hört man
    • wer macht was, welche Kleidung etc.
    • wo findet die Aufnahme statt
    • gefilmt als Totale, Halbtotale oder Nahaufnahme
  • Bei mehreren Szenen wechselt zwischen Totale und Nahaufnahme. Am Anfang ist eine Totale gut um einen Überblick zu bekommen, dann kommt vielleicht eine Halbtotale oder Nahaufnahme und wieder eine Totale und so weiter. Das macht den Film lebendig und fliessend.

Planung / Vorbereitungen

  • Macht eine Liste, in welcher Reihenfolge ihr die Szenen gemäss Drehbuch filmen wollt.
  • Jede Person die im Film zu sehen ist, muss schriftlich auf einem „Personal Release“ ihr Einverständnis geben (bei Minderjährigen müssen die Erziehungsberechtigten mitunterzeichnen).
  • Drehorte solltet ihr im Voraus inspiziert und geprüft haben.
    • Achtet auf Umgebungslärm (Lüftungen, Lampen, Kühlschrank, Verkehr, das wollen wir nicht unbedingt im Film hören).
    • Hat es zum filmen genügend Platz. Achtung: Nicht auf Strassen filmen, ihr könnt nicht einfach einen öffentlichen Ort absperren. Bei privaten Orten wie Bahnhof, Bahn, Bus, Haltestellen, Einkaufscenter, etc. braucht es eine Bewilligung der Eigentümer!!!! (Location Release verwenden!!!!!).
    • Hat es in der Nähe Toiletten, einen Unterstand falls es regnet, einen Ort um Pause zu machen, etc.
    • Welche Tageszeit ist geeignet, pralle Sonne ist nicht gut! also eher am früheren Morgen oder späteren Abend (Sonnenstand und Schatten prüfen).
  • Requisiten, verwendet nur das Nötigste, alles Andere lenkt ab!
  • Kleider, auch hier nur das Wichtigste!
  • Sorgt dafür, dass ihr beim filmen genügend zu trinken und zu essen dabei habt!!!
  • Sorgt vor, falls jemand beim filmen erste Hilfe nötig hat.

Filmaufnahmen

  • Nehmt euch Zeit, mehrere Versuche sind ganz normal.
  • Macht keine gefährlichen Aktionen!! Es soll niemand zu Schaden kommen.
  • Filmt im Querformat (16:9, HD 1920×1080), das wirkt cinematisch. 99,99% aller Menschen haben die Augen horizontal angelegt…
  • Haltet die Kamera ruhig, verwendet ein Stativ oder haltet das Smartphone auf einer stabilen Unterlage. Macht keinen Schwenk von A nach B, macht kein Verfolgen. Kein Zoom in/out, das ist selten nützlich und mit dem Smartphone nicht schön.

Filmschnitt

  • Verwendet ein einfaches Schnittprogramm auf dem Smartphone:
    • Für iPhone gibt es iMovie vorinstalliert
    • Für Android und iPhone ist Quik gratis verfügbar
    • Beliebt ist die App CapCut, allerdings ist hier die Datenschutzrichtlinie diffus, daher nutze ich diese App nicht.
  • Importiert die Aufnahmen in euer Schnittprogramm.
  • Markiert pro Szene die beste Aufnahme.
  • Setzt die markierten Aufnahmen gemäss Drehbuch zusammen, schneidet weg was nicht nötig ist.
  • Verwendet harte Schnitte, keine Überblendungen.
  • Verzichtet auf all die coolen Effekte, diese tragen selten zur Verbesserung der Geschichte bei und der Zuschauer will nicht wissen was das Programm kann, sondern was ihr zu erzählen habt.
  • Verwendet wenn möglich den Originalsound. Wenn es die Geschichte unterstützt / fördert, dann können auch zusätzliche Sounds verwendet werden.
  • Verwendet Musik nur wenn absolut nötig und förderlich für die Geschichte.
  • Verwendet Texte nur wenn es nicht anders geht.

Export und Abgabe

  • Den fertigen Film exportiert ihr als xyz.mov Datei. So wie man einen Export für YouTube machen würde. Die meisten Schnittprogramme haben bereits eine Einstellung dazu.
  • Für Nerds: HD (1920×1080), Codec H.264, Datei-Name „Kulturmaerz-Uster-Luft-(Klasse).MOV
  • Die exportierte Datei sendet ihr per www.wetransfer.com oder www.swisstransfer.com/de-de an Kulturmärz Uster, gemäss Auftragsblatt.

GRATULATION

ihr habt es geschafft!!!