Andreas Schaerer
Andreas Schaerer wird 1976 in Visp geboren. Seine Kinder- und Jugendjahre verbringt er in Walliser Tälern, auf Alpen beim Schafe hüten, an der Berner Aare in den Hügeln des Emmentals und schliesslich im altehrwürdigen Lehrerseminar Hofwil.
Bereits in frühen Kindesjahren experimentiert er oft
stundenlang mit seiner Stimme. Auf dem heimischen Kassettenrekorder entstehen erste Hörspiele und Kompositionen wie z.B „Duo für Nähmaschine und Mundharmonika“. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er in Teenagerjahren als Gitarrist, in der seinerzeit legendären Punkband „Hektor lebt“.
Nach zwei ausgedehnten Reisen in Süd- und Zentralamerika, beginnt er 2000 das Studium an der Hochschule der Künste in Bern, welches er 2006 abschliesst. Er studiert Gesang bei Sandy Patton und Denise Bregnard, sowie Komposition bei Klaus König, Christian Henking und Frank Sikora.
2007 gründet er gemeinsam mit Marc Stucki und Benedikt Reising die Berner Jazzwerkstatt. Dieses Kollektiv versteht sich als Kommunikationspunkt, der Musiker und Komponisten verschiedener stilistischer als auch geografischer Herkunft zusammenführt und einen künstlerischen Austausch fördert.
Als Sänger spielt er regelmässig mit seinen eigenen Projekten. Allen voran mit seinem Sextett „Hildegard Lernt Fliegen“, im Duo mit Bänz Oester oder Lucas Niggli. Im Trio mit den beiden Wiener Musikern Martin Eberle und Peter Rom, in Zusammenarbeit mit dem klassischen „ARTE“ Saxophonquartett, sowie mit „Das Beet“. Daneben ist er ein gefragter Studiomusiker und arbeitet in diversen Stilrichtungen von freier Musik über Hip-Hop bis hin zur Vertonung von Computergames.
Als Komponist schreibt er neben der Musik für seine eigenen Projekte auch immer wieder Auftragskompositionen für klassische Ensembles und zeitgenössische Formationen.
Zur Zeit arbeitet er intensiv an seinem ersten sinfonischen Werk welches im September 2015 von dem, von Pierre Boulez gegründeten Lucerne Academy Orchestra uraufgeführt werden wird.
2008 gewinnt er mit seinem Sextett „Hildegard Lernt Fliegen“ den 1.Preis des renommierten ZKB Jazzpreises.
2009 und 2010 arbeitet er zweimal auf Einladung von Bobby McFerrin, im Rahmen der improvisierten Oper „Bobble“ mit diesem zusammen, diese Kooperation prägt ihn nachhaltig und es ergibt sich dass er im Rahmen des Cully Jazzfestivals 2012, sowie für ein abendfüllendes Konzert in der Philharmonie Essen 2014
wieder gemeinsam mit Bobby McFerrin auf der Bühne steht.
2011, 2012 und 2014 ist er mit seinem Sextett „Hildegard lernt fliegen“ im Programm der prioritären Jazzförderung der Pro Helvetia. 2013 wird sein Duo Album mit Bänz Oester „Rarest Reechoes“ vom New York City Jazzrecord Magazin zum besten Vocal Release 2013 gekürt.
2014 gewinnt er sowohl den ersten Preis des BMW World-Jazz Awards, als auch den BMW World-Jazz-Publikumspreis mit seinem Sextett „Hildegard Lernt Fliegen“ und wird für den schweizerischen Musikpreis nominiert. Vom französischen Magazin Jazzman wird er zur Auslandentdeckung 2014 gewählt. 2014 wird das Album „the fundamental rhythm of unpolished brains“ mit seinem Sextett Hildegard Lernt Fliegen vom New York City Jazz Record Magazin zum besten Vocal Release 2014 gewählt.
Das Album „Arcanum“ erhält 2014 den Preis der Deutschen Schallplatten Kritik und wird vom französischen Magazin Jazzman zum Album des Jahres gewählt.
2015 wird er mit Hildegard Lernt Fliegen für den „ECHO JAZZ 2015 Kategorie bestes Ensemble International“ nominiert und gewinnt den ECHO JAZZ AWARD in der Kategorie Bester Sänger international 2015.
Seine Konzerte und Tourneen führen in nach ganz Europa, China, Japan, Südamerika, Russland und Südafrika.
Er arbeitet und performt unteranderem mit Bobby McFerrin, Soweto Kinch, Bänz Oester, Lucas Niggli, Anton Goudsmit, Barry Guy, Mars Williams, Kalle Kalima, Christy Doran’s New Bag, The Ploctones, Kaspar Ewald’s Exorbitantes Kabinett, Colin Vallon, Elina Duni, u.v.a.
Andreas Schaerer unterrichtet seit 2010 im Rahmen einer Dozentur an der Hochschule der Künste in Bern Jazzgesang, Improvisation und Ensemblespiel.